Der passive Ansatz setzt eine strategische Vermögensallokation um, wobei das vom Kunden gewählte Ertrags-/Risikoniveau die Zusammensetzung des Portfolios maßgeblich beeinflusst. Umschichtungen erfolgen regelbasiert, immer mit dem Ziel die angestrebte strategische Vermögensallokation beizubehalten (sogenanntes Rebalancing).
Die strategische Vermögensallokation gibt die langfristigen Zielgewichtungen der Portfoliobestandteile für ein bestimmtes Ertrags-/Risikoniveau vor. Unser Fokus liegt dabei stets auf einer breiten globalen Streuung. Wir investieren in Aktien von Unternehmen unterschiedlicher Größe in Industrie- und Schwellenländern sowie in festverzinsliche Wertpapiere in Form von Staats- und Unternehmensanleihen.
Das Risiko eines Anlageportfolios wird maßgeblich über den Anteil an Aktien im Portfolio bestimmt (die Aktienquote). Aktien haben in der Regel höheres Ertragspotenzial als Anleihen, dafür aber auch höheres Verlustrisiko. Umso höher die Risikobereitschaft (und damit die Ertragserwartung) eines Anlegers ist, desto höher die Aktienquote im Portfolio. Die strategische Vermögensallokation setzt somit das vom Kunden gewählte Ertrags-/Risikoniveau um.
Der Zweck des Rebalancings besteht darin, die einzelnen Bestandteile eines Anlageportfolio im angestrebten Verhältnis zueinander zu halten.
Mit der Zeit wird der Wert jedes einzelnen Wertpapiers im Portfolio (aufgrund der Marktentwicklung) einen größeren oder kleineren Anteil eines Portfolios ausmachen. Nehmen wir zum Beispiel ein Portfolio, das 50% Aktien und 50% Anleihen enthält. Wenn der Aktienmarkt an Wert gewonnen hätte, während die Anleihen stagnierten (wie z.B. im Jahr 2017), hätte sich dieses Verhältnis von 50:50 geändert - etwa auf 55:45.
Der Zweck des Rebalancings besteht darin, Wertpapiere innerhalb eines Portfolios zu kaufen und zu verkaufen, um den richtigen Anteil – die angestrebte Gewichtung, oder auch Zielgewichtung – der verschiedenen Vermögenswerte im Portfolio beizubehalten. Dieses Wiederherstellen der angestrebten Portfoliogewichtungen wird als Rebalancing bezeichnet.
Weicht ein Portfolio von seiner ursprünglichen Gewichtung ab, so ändert sich auch das Risiko des Portfolios. Und da Vermögenswerte mit höherer Rendite tendenziell ein höheres Risiko darstellen, werden Ihre Bestände an Anlagen mit höherem Risiko über lange Zeiträume wahrscheinlich einen immer größerer Teil Ihres Portfolios ausmachen. Dadurch würde sich das Risiko im Laufe der Zeit erhöhen.
Daher ist es wichtig zu verhindern, dass das Risiko eines Portfolios im Laufe der Zeit von ihrem Ausgangspunkt abweicht. Savity nimmt daher ein jährliches Rebalancing vor, um die Savity Grow Portfolios wieder an ihren Ausgangspunkt zu bringen. Zusätzlich wird ein automatisches Rebalancing bei hohen Verlusten am Aktienmarkt ausgelöst. Durch diese laufende Überwachung wird sichergestellt, dass sich die aktuelle Portfoliozusammensetzung nicht allzu weit von dem angestrebten Anfangsportfolio entfernt.
Das Rebalancing sorgt jedoch nicht nur dafür, dass das gewünschte Risiko im Portfolio beibehalten wird, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die langfristige Rendite.
Durch das Rebalancing wird der Anteil an Wertpapieren, deren Kurs zuletzt stark gestiegen ist, reduziert – zugunsten von Wertpapieren, deren Kurs weniger stark zugelegt hat oder gesunken ist. Dieses antizyklische Verhalten führt dazu, dass günstig gekauft und teuer verkauft wird. Es hat sich gezeigt, dass sich eine solche Strategie langfristig positiv auf die Performance eines Portfolios auswirkt.
Die nachfolgende Darstellung zeigt die Wertentwicklung eines Portfolio, das zu 50% aus Anleihen und 50% Aktien besteht – einmal mit Buy-&-Hold-Ansatz und einmal mit Rebalancing-Ansatz. Der Rebalancing-Ansatz entspricht der Strategie die Savity verfolgt (fixes jährliches Rebalancing mit einem zusätzlichen Rebalancing bei hohen Verlusten am globalen Aktienmarkt), beim Buy-&-Hold-Ansatz finden keine Umschichtungen statt. Es zeigt sich die langfristige Überlegenheit des Rebalancing-Ansatzes: Die durchschnittliche jährliche Rendite einer Buy-&-Hold-Anlage betrug in dieser Rückrechnung 7,8%, während man mit Rebalancing eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,7% erzielte – fast 1 Prozent mehr pro Jahr.
Grund für das bessere Abschneiden der Rebalancing-Strategie ist zum einen das regelmäßige, jährliche Rebalancing, das die Wertpapiere im Portfolio stets auf die gewünschten Gewichtungen zurücksetzt. Zum anderen profitiert die Rebalancing-Strategie von Umschichtungen nach Verlustphasen: Indem weniger stark gefallene Wertpapiere verkauft und stärker gefallene Wertpapiere gekauft werden, ist das Portfolio für eine anschließende Erholung besser aufgestellt. Bei länger andauernden Verlustphasen mit mehrfach hohen Verlusten ist dieser Ansatz einem Buy-&-Hold-Ansatz kurzfristig unterlegen (z.B. Finanzkrise 2008/2009), profitiert jedoch stärker von der anschließenden Erholung. Besonders gut funktioniert dieser Ansatz bei Verlustphasen auf die eine schnelle Erholung folgt (z.B. im Jahr 2020).
Ein unterjähriges Rebalancing bei hohen Kursgewinnen des globalen Aktienmarkts wird nicht automatisch durchgeführt, da diese zusätzlichen Umschichtungen zu einer schlechteren Entwicklung führen würden. Eine Rebalancing-Strategie, die auf Kursverluste reagiert, ist eine einfache aber effektive Form des Risikomanagements: Man greift bei Verlusten ein (kauft billig nach), während man Gewinne laufen lässt. Denn hohe Gewinne werden insbesondere nach Verlustphasen beobachtet, durch zusätzliche Umschichtungen würde man die Erholung „ausstoppen“. Hinzu kommt, dass Kapitalgewinne weniger wert sind als Verluste: Denn um einen Verlust von 20% wieder aufzuholen, benötigt es einen Zuwachs des verbleibenden Kapitals von 25%. Aus diesen Gründen verfolgen wir in unseren Strategien kein zusätzliches Rebalancing nach hohen Kurszuwächsen.
Wenn Sie laufende Einzahlungen vornehmen (z.B. mit einem monatlichen Sparplan), wird dieses Geld von Savity automatisch so investiert, dass das Portfolio wieder in Richtung der ursprünglichen Gewichtung zurückkehrt, wodurch auch ein gewisses Maß an Rebalancing gewährleistet ist.
Darüber hinaus kann man mit einer Rebalancing-Strategie optimal den sogenannten Cost-Averaging-Effekt nutzen. Dieser besagt, dass sich durch regelmäßige Einzahlungen langfristig ein günstigerer Durchschnittspreis für Wertpapier-Anteile erzielen lässt, in dem immer zum selben Betrag Wertpapiere gekauft werden – bei hohen Kursen weniger, bei niedrigen Kursen mehr Anteile. Somit eignet sich ein Rebalancing-Ansatz mit Sparplan ideal für den langfristigen Vermögensaufbau.