In der Vermögensverwaltung werden Kundenportfolios in der Regel mit Hilfe von Modellen optimiert. Dabei gibt es mehrere Ansätze. Unter den üblichen wird zwischen statischen und dynamischen Ansätzen einerseits und aktiven sowie passiven Ansätzen andererseits unterschieden.
Limitierung des Risikos – Maximierung des Ertrags
Die primitivsten Ansätze sind statisch: So wird die Zusammensetzung des Portfolios beispielhaft eingangs auf 30% Aktien und 70% Anleihen festgelegt um ein bestimmtes Sicherheitsbedürfnis abzubilden. Kurse bewegen sich aber. Dadurch ändert sich die wertmäßige Gewichtung im Portfolio beispielsweise auf 35% Aktien und 65% Anleihen. Beim statischen Ansatz wird das Portfolio meist nur einmal pro Jahr wieder auf den angestrebten Mix 30/70 angepasst. Die Folge: Risiko und Performance „passieren“ je nach Entwicklung der Märkte.
Savity geht anders vor. Wir maximieren den Ertrag eines Portfolios auf Basis des vom Kunden vorgegebenen Risikobudgets. Wir halten also das vom Kunden vorgegebene Risiko auf dem vereinbarten Niveau. Darunter verstehen wir eine maximal vertretbare Verlustschwelle, die während eines Jahres mit 95% Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird (Value at Risk). Das ist dynamisches Portfoliomanagement.
Märkte bewegen sich dynamisch. Und genauso ist es auch bei Risiko und Ertrag. Dynamisches Management reagiert deshalb laufend auf Marktschwankungen. Dadurch kann das Risikobudget in jedem Marktumfeld eingehalten werden.
Es gilt: je mehr Ertrag, desto höher ist das Risiko. Mit anderen Worten: je niedriger der Anteil der risikoreichen Anlagen, desto niedriger das Ertragspotenzial. In schwierigen Marktphasen können wir mit niedrigeren Erträgen leben. Es kommt darauf an, die Verluste möglichst gering zu halten. In optimistischen Marktphasen hingegen wird der Anteil der risikoreichen Anlagen erhöht. Dadurch werden die Erträge maximiert. Diese Ertragsmaximierung erfolgt jeden Tag auf Basis des vorgegebenen Risikobudgets und unter Berücksichtigung der Marktdynamik.
In der nachfolgenden Grafik sehen Sie, wie unsere Anlagestrategien in historischen Marktphasen angepasst worden wären. Die Daten basieren auf einer modellbasierten Rückrechnung und zeigen keine tatsächlichen historischen Umschichtungen, da Savity erst seit 2017 Kundengelder verwaltet.
Historische Portfolioanpassungen
Primäres Anlageziel: Risikobudget*:
Portfoliomanagement (statische genauso wie dynamische Ansätze) macht sich die Tatsache zunutze, dass Anlageklassen in unterschiedlichen Marktphasen nicht gleich reagieren: bei Marktkrisen oder in Rezessionen verlieren Aktien an Wert, während Staatsanleihen als sichere Häfen gesehen werden und an Wert zulegen. Eine gegenläufige Wertentwicklung von Anlageklassen ist für die Wertentwicklung des Gesamtportfolios höchst attraktiv. Das Gesamtrisiko sinkt. Dynamisches Risikomanagement versucht das Risiko konstant zu halten und zudem den positiven Effekt der Streuung über verschiedene Anlageklassen zu maximieren. So kann das verfügbare Risikobudget optimal genutzt werden für die Ertragsmaximierung.
Aktiv oder passiv? – Die Mischung machts
Der erwartete Ertrag einer Anlageklasse spielt eine wichtige Rolle. Früher wurden oft die Erträge, die im letzten Konjunkturzyklus erzielt wurden, einfach auch für die Zukunft angenommen. Das ist aber eine ziemlich gefährliche Annahme – besonders seit den Kapriolen der Märkte in den letzten 10 Jahren.
Passive Ansätze setzen Portfolios so zusammen, dass sie der globalen Marktkapitalisierung oder Wirtschaftsleistung entsprechen. Damit verzichten sie auf die Schätzung zukünftiger Erträge. Es wird also de facto gar nichts optimiert.
Passive Ansätze bilden also lediglich einen Markt ab. Mit aktiven Ansätzen wird hingegen versucht, höhere Erträge als der Markt zu erwirtschaften. Die Meinung des Managements über künftig zu erwartende Erträge spielt dabei eine große Rolle.
Wir bei Savity analysieren weltweit die Anlageklassen: Aktien, Anleihen, Rohstoffe (wie Gold) und Währungen. Wir gliedern dabei diese Anlageklassen nach Regionen und Sektoren und berücksichtigen die globale Marktkapitalisierung (also wie viel Kapital weltweit in welchen Märkten investiert ist). Warum? Weil wir grundsätzlich davon ausgehen, dass Investoren rational agieren. Sie legen also ihr Geld dort an, wo sie sich die besten Chancen erwarten – und damit das beste Verhältnis von Risiko und Ertrag erreichen.
Wir haben aber auch Modelle entwickelt, die die Markteinschätzung der globalen Investoren noch einmal aus volkswirtschaftlicher Perspektive hinterfragen und vergleichbar machen. Denn kurzfristig (über 1-2 Jahre) sind substantielle Über- oder Untergewichtungen (also Fehleinschätzungen) durch Investoren gar nicht so selten. Die Modelle dienen uns daher als Korrektur. Sie erlauben uns einen besseren Einblick und erweitern rein marktbasierte Schätzungen des Ertragspotenzials.
Wie wir bei Savity das Ertragspotenzial für das Jahr 2018 einschätzen, können Sie hier nachlesen.