Marktentwicklung
Das dritte Quartal 2024 verlief an den Finanzmärkten positiv, wenngleich zwischenzeitlich auch durchaus turbulent. Nach starken Abverkäufen risikobehafteter Anlageklassen, die durch Sorgen um eine erstarkende japanische Währung und aufkeimende Rezessionsbefürchtungen in den USA befeuert wurden, beruhigten sich die Märkte im weiteren Verlauf wieder. Positive Aussagen der Notenbanken und gute Wirtschaftsdaten sorgten letztendlich für eine gute Performance der Märkte über den Beobachtungszeitraum.
Die Märkte verzeichneten im dritten Quartal insgesamt eine positive Performance, wobei die Entwicklung des breiten Anleihemarkts seit langem wieder einmal die des Aktienmarkts übertraf. Die Quartalszahlen zeigen jedoch nicht die Turbulenzen in der Mitte des Quartals, als Ängste vor einer US-Rezession und die durch die Leitzinserhöhung der japanischen Notenbank ausgelöste Auflösung des Yen-Carry-Trades (bei dem Anleger Kredite in der Niedrigzinswährung Yen aufnehmen und diese in höher verzinsliche Währungen investieren), sowie Fragen zu den Bewertungen von Technologieunternehmen zu einer beachtlichen Verkaufswelle an den Aktienmärkten führten. Die Volatilität an den Märkten erreichte sogar den höchsten Stand seit März 2020, dem Höhepunkt der ersten Welle der Pandemie. Diese Turbulenzen erwiesen sich jedoch als bemerkenswert kurzlebig, als bessere US-Wirtschaftsdaten, neue chinesische Konjunkturmaßnahmen und die absehbare Lockerung der Zinspolitik der Zentralbanken (einschließlich einer Zinssenkung der US-Zentralbank Fed um 0,5 Prozentpunkte) zu einer deutlichen Erholung führten. Insgesamt konnten sowohl Aktien als auch Anleihen auf Quartalssicht zulegen.
Entwicklung wesentlicher Anlageklassen
Aktien
Es war insgesamt ein gutes Quartal an den globalen Aktienmärkten. Sowohl der US- als auch der europäische Aktienmarkt weisen eine deutlich positive Performance aus, während chinesische Aktien die beste Quartalsperformance seit einigen Jahren erzielen konnten
Bemerkenswert war einerseits die gute Performance der Aktien der Schwellenländer, was vornehmlich auf die starken Kursgewinne chinesischer Aktien zurückzuführen war. Wie kürzlich in unserem Blog-Beitrag berichtet, stellte China ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Wiederbelebung der schwächelnden Wirtschaft, insbesondere des krisengeschüttelten Immobilienmarktes, vor. Andererseits konnten die großen US-Technologieunternehmen ihre Dominanz der vergangenen Quartale nicht fortsetzen und blieben mit ihrer Kursentwicklung hinter jener von defensiveren Sektoren des Marktes zurück. Grund dafür waren die anhaltenden Sorgen über das Wirtschaftswachstum sowie die Befürchtung, dass die Gewinnerwartungen rund um das Thema Künstliche Intelligenz zu hoch angesetzt wurden.
Anleihen
An den Rentenmärkten haben die Anleger ihre Erwartungen hinsichtlich einer Senkung der Leitzinsen aufgrund der Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten zuletzt neu bewertet. Die makroökonomischen Rahmenbedingungen wirken sich günstig auf diese Anlageklasse aus, der Rückgang der Inflationsdaten und die Zinswende der Europäischen und der US-Zentralbank ließen die Renditen sinken, was den Staatsanleihen ein starkes Quartal bescherte. Sinkende Anleihe-Renditen führen im Allgemeinen zu steigenden Anleihe-Preisen und damit Kursgewinnen.
Auch für Unternehmensanleihen war das Umfeld gut. Die Lockerung der Geldpolitik durch die EZB und die Fed wirkte sich positiv aus. Zusätzlich fielen die Quartalsergebnisse der meisten Unternehmen solide aus.
Weitere Anlageklassen
Fremdwährungen
Nach der Zinssenkung der Fed um 0,5 Prozentpunkte schwächte sich der US-Dollar im dritten Quartal gegenüber dem Euro ab.
Der Japanische Yen hingegen konnte nach der Zinserhöhung durch die Bank of Japan gegenüber dem Euro zulegen und verzeichnete damit die stärkste Quartalsperformance seit geraumer Zeit.
Rohstoffe
Die Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbanken, geopolitische Unsicherheit, steigende Staatschulden sowie der ungewisse Ausgang der bevorstehenden US-Wahl wirkten auf den Goldpreis unterstützend. Das Edelmetall stieg das vierte Quartal in Folge an.
Im Gegensatz dazu fiel der Ölpreis: Steigende Produktionsankündigungen und ein eher gedämpfter Nachfrageausblick belasteten.
Entwicklung der Savity-Portfolios
Weltportfolio
Entwicklung der Savity Weltportfolios und der Portfoliobestandteile
Das Savity Weltportfolio konnte auch im dritten Quartal mit einer positiven Performance überzeugen, wobei Anleihen, Aktien und Gold allesamt einen positiven Performancebeitrag leisteten. Risikoärmere Portfolios profitierten im dritten Quartal besonders von der starken Anleihe-Performance und der Goldallokation von rund 10% des Gesamtportfolios.
Das Anleihesegment erwies sich angesichts der hohen Volatilität an den Aktienmärkten einmal mehr als stabilisierender Faktor in der Portfoliokomposition. Die jüngsten Zinssenkungen der EZB unterstützten speziell jene Segmente mit längeren Laufzeiten, während Anleihen mit kürzeren Laufzeiten zwar auch positive Kursentwicklungen lieferten, aber mit dem breiteren Markt nicht ganz mithalten konnten. Auch Schwellenländer-Anleihen zeigten einen positiven Performancebeitrag. Nachdem sich der Zinssenkungszyklus fortsetzen sollte, stehen wir dieser Anlageklasse weiterhin positiv gegenüber, auch die weiterhin attraktiven Renditeniveaus bei Unternehmensanleihen rechtfertigen ein Engagement in diesem Segment.
Die Aktienkomponente entwickelte sich im Berichtszeitraum ebenfalls positiv, wenngleich es Anfang August zwischenzeitlich zu deutlichen Kursverlusten kam. Hier bevorzugen wir weiterhin eine breite Aufstellung des Portfolios.
Gold setzte seinen Aufwärtstrend im dritten Quartal weiter fort und erscheint uns angesichts der geopolitischen Lage weiterhin als geeignetes Instrument zur Diversifizierung um im Savity Weltportfolio eine ausgewogene Ertrags-/Risikostruktur zu erzielen.
Umweltportfolio
Entwicklung der Savity Umweltportfolios und der Portfoliobestandteile
Das Savity Umweltportfolio konnte das dritte Quartal positiv abschließen. Alle Portfoliokomponenten lieferten dabei positive Performancebeiträge, wobei speziell das Anleihensegment für Stabilität der Erträge über den Beobachtungszeitraum sorgte. Davon profitierten im dritten Quartal besonders risikoärmere Portfolios.
Die Anleihen-Allokation erwies sich angesichts der größeren Schwankungen an den Aktienmärkten als stabilisierender Faktor. Die Zinssenkungen der EZB sorgten dafür, dass speziell Europäische Staats- und Unternehmensanleihen mit längeren Laufzeiten mit guten Performancezahlen überzeugten. Auch Unternehmensanleihen der Schwellenländer konnten gut mithalten, einzig das Engagement in USD-Bonds lief angesichts der Wechselkursentwicklung etwas schwächer. Die jüngsten Inflationsdaten lassen weitere Zinsschritte der EZB im Jahresverlauf erwarten, weshalb wir die Anlageklasse weiterhin als attraktiv erachten.
Die Aktienkomponenten entwickelte sich im Berichtszeitraum ebenso allesamt positiv, mussten zwischenzeitlich aber deutliche Rückgänge verbuchen – aufgrund der Verunsicherung, die von der Zinserhöhung durch die japanische Notenbank ausging.
Das Savity Umweltportfolio ist mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet und erfüllt mit seiner Veranlagungsstrategie strenge Nachhaltigkeitskriterien. Bei der Auswahl aller eingesetzten Fonds und ETFs wird daher auf die Einhaltung strenger Nachhaltigkeitskriterien geachtet. In der Portfoliozusammensetzung achten wir weiterhin auf eine breite, ausgewogene Streuung der Gesamtveranlagung.
Zinshamster-Portfolio
Entwicklung des Savity Zinshamster-Portfolios
Im September senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr, die Einlagenfazilität wurde um 0,25 Prozentpunkte herabgesetzt. Das hat sich dementsprechend auch auf den laufenden Zinsertrag im Zinshamster-Portfolio ausgewirkt, wobei der aktuelle Zinsertrag nach wie vor über den angebotenen Zinsen österreichischer Banken für Einlagen ohne Bindung liegt (Quelle: Österreichische Nationalbank, eigene Berechnung, Stand: 4.10.2024, siehe Zinshamster-Ertrag im Vergleich zu Bank-Zinsen).
Die geldpolitische Lockerung folgt den Inflationsaussichten der EZB, die in ihrer Erklärung betont, dass die EZB weiterhin vorsichtig und entschlossen sei, die Inflation wieder auf ihr Ziel von 2 % zu bringen. Weitere Zinssenkungen sollen auf Grundlage von Konjunkturdaten und wirtschaftlichen Bedingungen anpasst werden, ohne dass sich die Zentralbank dabei vorab auf einen bestimmten Zinspfad festlegt. Aufgrund des abnehmenden Preisdrucks in der Euro-Zone erwarten die Märkte weitere Zinssenkungsschritte durch die Europäische Zentralbank noch in diesem Jahr.
Savity Grow
Wertentwicklung der Savity-Grow-Portfolios und der eingesetzten ETFs
Das Savity Grow Portfolio setzte die positive Kursentwicklung im dritten Quartal fort.
Die Aktienkomponente, welche technologische, demografische und umweltbezogene Aspekte besonders berücksichtigt, entwickelte sich im Beobachtungszeitraum insgesamt positiv. Einzig der Bereich Robotik und Künstliche Intelligenz konnte keine positive Performance ausweisen. Grund hierfür waren einerseits die deutlichen Kursrückgänge der Technologieaktien im Zuge der allgemeinen Marktschwäche im Juli und August sowie Befürchtungen, dass die hohen Gewinnerwartungen in diesem Segment nicht erfüllt werden. Dies galt speziell für den Bereich der Halbleiterindustrie, der durch das Thema KI an Bedeutung gewonnen hat und dessen Bewertungen schon zuvor als relativ hoch angesehen wurden.
Das Anleihesegment erwies sich angesichts der hohen Volatilität an den Aktienmärkten einmal mehr als stabilisierender Faktor in der Portfoliokomposition. Die jüngsten Zinssenkungen der EZB wirkten hier unterstützend.
Risikogemanagte Strategien
Wertentwicklung der Savity Classic, Green und Legends-Portfolios
Die risikogemanagten Savity-Portfolios konnten die positive Entwicklung auch im dritten Quartal fortsetzen, wobei sowohl die Veranlagungen im Aktien- als auch jene im Anleihesegment zu den positiven Performancezahlen beitrugen.
Savity Classic
Die Veranlagungsstruktur des Savity Classic Portfolios wurde im dritten Quartal weitestgehend beibehalten. In den Portfoliovarianten mit höheren Aktienquoten wurde zwischenzeitlich etwas Risiko abgebaut, um der höheren Volatilität an den Aktienmärkten während der Sommermonate Rechnung zu tragen.
Anleihenseitig wurde der breite europäische Staatsanleihenmarkt, der auch die Staaten der Peripherie wie z. B. Spanien und Italien einschließt, gegenüber anderen Sektoren präferiert.
Savity Green
Die Aktienquote des Savity Green Portfolios wurde im Laufe des dritten Quartals angesichts der zwischenzeitlichen Marktschwäche etwas reduziert. Innerhalb der Aktienallokation wurde der breitere Markt weiter betont, um eine übermäßige Gewichtung der relativ teuer bewerteten großkapitalisierten US-Technologieunternehmen zu vermeiden. Dividendenstarke Titel gelten weiterhin als wichtiger Bestandteil des Aktienportfolios.
Innerhalb der Anleiheallokation wurde das Engagement am breiten europäischen Staatsanleihenmarkt angesichts der erwarteten Zinssenkungen zu Lasten anderer Anleihekategorien ausgebaut.
Savity Legends
Die Anleiheallokation im Savity Legends Portfolio wurde im Laufe des dritten Quartals dahingehend an die Markterwartungen angepasst, als dass europäische Staatsanleihen weiter betont wurden. Ebenso wurden Anleihen der Schwellenländer und Wandelanleihen aus Risiko- und Ertragsüberlegungen hinzugefügt, wobei Unternehmensanleihen etwas reduziert wurden.
In den Bereichen Aktien und Alternative Investments wurde etwas Risiko reduziert, wobei insgesamt auf eine ausgewogene und breit diversifizierte Portfoliostruktur geachtet wird. Auch das Engagement in für die Energiewende relevante Industriemetalle trug auf Quartalssicht zur positiven Gesamtperformance bei.
Ausblick
Die Kapitalmärkte schwankten zuletzt in ihrer Interpretation der jüngsten Entwicklungen. Einerseits beobachtete man den schwächelnden US-Arbeitsmarkt verbunden mit der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed die Wirtschaft erfolgreich auf eine weiche Landung, d.h. eine Vermeidung einer Rezession, zusteuern kann. Die Märkte interpretieren die jüngsten Maßnahmen dahingehend optimistisch, als dass sie ausreichend erscheinen, den Konsum und Investitionen ankurbeln zu können. Die andere Sichtweise ist, dass die Fed die Zinsen hinsichtlich der Bedenken einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung nicht bereits in genügendem Umfang gesenkt hätte.
Unter anderem erscheinen uns folgende Punkte im Hinblick auf die weiteren Entwicklungen relevant:
- Entwicklung des Wirtschaftswachstums: Die USA befinden sich auf einem leichten Verlangsamungspfad, das Wachstum der Eurozone wurde zuletzt nach unten korrigiert. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass es sich nur um eine leichte Verlangsamung handelt und keine Rezession zu erwarten ist. Die Arbeitsmärkte, das Konsumverhalten und die Sparquote sind dabei entscheidende Faktoren für die Konjunkturentwicklung. In der Eurozone haben wir unsere Prognosen für das reale BIP-Wachstum für das Jahr 2025 von 1,2 % auf 1,0 % gesenkt, was hauptsächlich auf eine schwache Binnennachfrage zurückzuführen ist.
- Staatliche Budget-Defizite: Die USA scheinen vorerst weniger besorgt über ihr Haushaltsdefizit zu sein. Die politische Ausrichtung von Kamala Harris und Donald Trump ist unterschiedlich, aber keiner von ihnen scheint sich an hohen Defiziten zu stören. In Europa ist das Gegenteil der Fall und hat im Laufe der Jahre zu einem Investitions- und Produktivitätsrückstand gegenüber den USA geführt.
- Entwicklung Chinas: Chinas geldpolitische Anreize haben die Stimmung an den Märkten eindeutig verbessert. Die geldpolitische Lockerung und die Änderungen in der Wohnungsbaupolitik signalisieren eine erneute Anstrengung des Landes, die Wirtschaft zu stützen, aber wir erwarten weitere Details zu den steuerlichen Anreizen.
In Sachen Portfoliopositionierung erscheint uns eine leicht positive Risikoneigung als der richtige Weg, da eine Rezession wenig wahrscheinlich scheint und die Inflationszahlen weiter zurückgehen. Dies sollte die Zentralbanken dazu veranlassen, ihre Zinssenkungen fortzusetzen. Eine geldpolitische Lockerung allein würde die Märkte jedoch nicht nachhaltig ankurbeln können. Zinssenkungen würden Zeit brauchen, um sich auf die Gesamtwirtschaft auszuwirken. Für eine langfristig positive und nachhaltige Marktentwicklung benötigt es gutes Wachstum, robuste Unternehmensgewinne und Investitionen zur Steigerung der Produktivität.
Gegenüber europäischen Staatsanleihen sind wir trotz der jüngsten Kursanstiege weiterhin positiv eingestellt. Hier ist ein aktiver Ansatz in Abhängigkeit des Tempos der weiteren Zinssenkungen angebracht. Unternehmensanleihen bieten weiterhin attraktive Renditeniveaus. Dies gilt auch für Anleihen der Schwellenländer, hier ist aber die Verunsicherung über mögliche künftige US-Zölle hoch und dieses Segment könnte mit seinen derzeitig hohen Bewertungen beeinträchtigt werden, weshalb wir hier vorsichtig agieren.
An den Aktienmärkten suchen wir nach Einstiegsmöglichkeiten. Wir erwarten, dass die Märkte in nächster Zeit nach ihrer Richtung suchen, das Geschehen stärker von Rotationen geprägt sein wird und Bewertungen höhere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wir erwarten eine Ausweitung der Gewinne bei Unternehmen außerhalb der Mega-Caps, was uns zur Beibehaltung einer breit diversifizierten Portfoliostruktur bewegt.
Gold bietet in Zeiten hoher geopolitischer Unsicherheiten Widerstandskraft, insbesondere wenn die Zentralbanken die Zinsen senken.
Risikohinweis: Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investments zu. Insbesondere kann die Erhaltung des investierten Kapitals nicht garantiert werden; es gibt somit keine Gewähr dafür, dass der Wert des eingesetzten Kapitals bei einem Verkauf dem ursprünglich eingesetzten Kapital entspricht. Bitte beachten Sie hierzu unsere Risikohinweise.