Marktentwicklung
Die Finanzmärkte lieferten im dritten Quartal eine eher durchwachsene Performance, wobei speziell im September verschiedene Faktoren für eine Eintrübung der Stimmung unter den Investoren sorgten. Die Rückgänge hatten mehrere Ursachen: Eine wichtige war die wachsende Sorge, dass die Zentralbanken die Leitzinsen wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum, als zuletzt erwartet, hoch halten würden. Ein weiteres Thema waren die zunehmenden Anzeichen für eine Abschwächung der globalen Wirtschaftsdaten, unter anderem aus China. Auch der Anstieg des Ölpreises im Laufe des Quartals dämpfte die Konjunkturaussichten. Unter dem Strich bestätigte sich, dass der September in den meisten Jahren als einer der schwächsten Börsenmonate gilt.
Großteils negative Entwicklung bei Aktien und Anleihen
Entwicklung wesentlicher AnlageklassenAktien
Aktienmärkte waren im dritten Quartal auf breiter Front rückläufig, mit Rückgängen (in Lokalwährung) bei allen großen Börsenindizes. Die Verluste waren angesichts der Gewinne im ersten Halbjahr jedoch überschaubar. Der gegenüber dem Euro stärker notierende US-Dollar sorgte zudem dafür, dass der US-amerikanische Leitindex S&P 500 den Betrachtungszeitraum Juli bis September auf Euro-Basis fast unverändert schloss. Hervorzuheben bei den jüngsten Marktentwicklungen ist dabei der Energiesektor, der dank des gestiegenen Ölpreises zulegen konnte. Der Technologiesektor musste nach beeindruckenden Gewinnen in der ersten Jahreshälfte Rückschläge hinnehmen.
Auf Jahressicht sind die globalen Aktienmärkte aber nach wie vor positiv, wenngleich diese Performance speziell von einer relativ kleinen Gruppe von großkapitalisierten US-Technologiewerten getragen wurde. Diese besonders gut laufenden Aktien in diesem Jahr werden in Anlehnung an den Western-Klassiker „Die glorreichen Sieben“ (englischer Originaltitel: „The Magnificent Seven“) unter „Magnificent 7“ zusammengefasst: Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft.
Anleihen
Die letzten Veröffentlichungen der Zentralbanken sorgten dafür, dass die Märkte den erwarteten Zeitpunkt und das Ausmaß der ersten Zinssenkungen nach hinten verschoben und nun für längere Zeit mit höheren Zinsen rechnen. Damit ging ein deutlicher Rückgang an den breiten Anleihemärkten im dritten Quartal einher, wobei Anlagen mit kürzeren Laufzeiten bzw. einer geringeren Zinssensitivität das Quartal sogar positiv beendeten. In diesem Laufzeitenbereich wurden auch in den Savity-Portfolios Schwerpunkte gesetzt. Auch Geldmarktveranlagungen, wie das neue Savity Zinshamster-Portfolio, konnten in einem solchen Umfeld mit stabilen Renditen und geringer Volatilität punkten.
Die Europäische Zentralbank erhöhte ihren Einlagenzinssatz auf einen Höchststand von 4 Prozent, auch die US-amerikanische Federal Reserve schraubte – nicht zuletzt wegen des weiterhin brummenden Arbeitsmarktes – die Erwartungen auf baldige Zinssenkungen hinunter. Dies führte zu den höchsten Renditeständen an den Anleihemärkten seit geraumer Zeit. Zusätzlich rückten auch die anhaltenden Haushaltsdefizite und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Zinssätze immer mehr in den Mittelpunkt, nicht zuletzt, nachdem die Ratingagentur Fitch im August die Bonität der USA von der Höchstnote AAA um eine Stufe auf AA+ gesenkt hatte. Die Bewegungen bei den Renditen bedeuten, dass die Performance des breiten europäischen Staatsanleihenmarktes auf Jahresbasis wieder ins negative Territorium abgerutscht ist, Unternehmensanleihen hielten sich währenddessen deutlich besser.
Weitere Anlageklassen
Dank eines erneuten Anstiegs der Ölpreise im dritten Quartal aufgrund der Drosselung der Fördermengen blieben auch die Inflationssorgen weiterhin präsent. Tatsächlich stiegen die Preise für Rohöl der Marke Brent um mehr als 25% und verzeichneten damit den stärksten vierteljährlichen Anstieg seit dem ersten Quartal 2022, als die russische Invasion in der Ukraine begann. Der Anstieg war unter anderem auf die Nachricht zurückzuführen, dass Saudi-Arabien und Russland ihre Produktionskürzungen bis zum Ende des Jahres verlängern würden. In Europa zogen auch die Erdgaspreise um mehr als 10% an, nachdem sie in drei aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken waren.
Der US-Dollar zeigte im dritten Quartal Stärke, was durch einen starken Anstieg der US-Realrenditen begünstigt wurde. Umgekehrt schwächten sich andere wichtige Währungen gegenüber dem Dollar ab, darunter der Euro (-3,1%), der japanische Yen und auch das britische Pfund.
Der Goldpreis notierte in Euro – unterstützt durch die Dollarstärke – auf Quartalssicht nur leicht negativ.
Entwicklung der Savity-Portfolios
Weltportfolio
Entwicklung der Savity Weltportfolios und der Portfoliobestandteile
Zeitraum: 11.07.2023 – 29.09.2023 (seit Auflage)Das Engagement in kurzläufigen europäischen Staatsanleihen und europäischen Unternehmensanleihen konnte die Kursverluste im Anleihensegment im dritten Quartal abfedern. Der breite Staatsanleihenmarkt litt unter den enttäuschten Erwartungen baldiger Zinssenkungen, wohingegen sich Unternehmensanleihen deutlich stabiler zeigten und Anleihen mit kürzeren Restlaufzeiten von der geringeren Zinssensitivität profitierten. Die Beimischung von Anleihen aus den Schwellenländern sorgte in den konservativeren Portfoliovarianten für einen positiven Performancebeitrag.
Das Aktiensegment musste aufgrund des Kursverfalles an den globalen Börsen Terrain abgeben, wobei jedoch die global diversifizierte Ausrichtung des Portfolios einiges abfederte, da der US-Dollar gegenüber dem Euro Stärke zeigte.
Umweltportfolio
Entwicklung der Savity Umweltportfolios und der Portfoliobestandteile
Zeitraum: 11.07.2023 – 29.09.2023 (seit Auflage)Der Portfolioaufbau schließt kurzläufige Anleihen und europäische Unternehmensanleihen mit ein und konnte damit die Kursverluste an den breiten Staatsanleihemärkten im dritten Quartal abfedern. Staatsanleihen litten unter den wegen der jüngsten Aussagen der Zentralbank gedämpften Erwartungen baldiger Zinssenkungen, wohingegen sich Unternehmensanleihen deutlich stabiler zeigten und Anleihen mit kürzeren Restlaufzeiten von der geringeren Zinssensitivität profitierten. Die Beimischung von US-Dollar-Papieren und Hochzinsanleihen sorgte zudem für Diversifizierung im Anleihensegment.
Aktienseitig konnten Fonds mit nachhaltigen Investitionskriterien nicht ganz mit dem breiten Markt mithalten. Grund dafür waren einerseits die aufgrund des gestiegenen Ölpreises deutlich besser abschneidenden Energietitel, die jedoch größtenteils nicht den Kriterien einer nachhaltigen Veranlagung entsprechen. Andererseits konnten Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien nicht mit dem Markt schritthalten und verloren deutlich an Wert. Grund dafür ist ebenfalls in den gestiegenen Zinsen zu finden, die die Bewertungen belasteten. Weiters sorgten einige unternehmensspezifische Nachrichten für Aufsehen, die den Sektor insgesamt unter Druck setzten.
Savity Grow
Entwicklung der Savity-Grow-Portfolios und der Portfoliobestandteile
Der Anleiheanteil der Savity Grow-Portfolios setzt sich – je nach Portfoliovariante – aus Green Bonds, welche zur Finanzierung von globalen Umwelt- und Klimaprojekten ausgegeben werden, und kurzlaufenden europäischen Unternehmensanleihen zusammen. Während der breite europäische Staatsanleihenmarkt im dritten Quartal aufgrund der Erwartung weiterhin hoher Zinsniveaus erneut deutliche Verluste hinnehmen musste, konnten sich Unternehmensanleihen besser behaupten. Die Veranlagung in globalen Green Bonds profitierte zudem von seiner Fremdwährungskomponente, da insbesondere der US-Dollar gegenüber dem Euro zulegen konnte. Die kurzlaufenden europäischen Unternehmensanleihen zeigten sich aufgrund ihrer geringeren Zinssensitivität als stabilisierender Faktor im Portfolio.
Aktienseitig performten Value-Aktien, welche weiterhin einen Grundbaustein des Portfolios bilden, im dritten Quartal positiv. Hingegen blieben die Aktien der Schwellenländer, die den Portfoliovarianten mit höherer Risikobereitschaft beigefügt sind, etwas hinter den Erwartungen zurück. Speziell die schwache Konjunkturdynamik Chinas drückte hier die Stimmung unter den Anlegern. Bei den Zukunftsthemen stellte sich im Bereich Robotik und Künstliche Intelligenz nach den starken Kursanstiegen im ersten Halbjahr eine Konsolidierung ein. Der Bereich Saubere Energie enttäuschte mit deutlichen Kursverlusten. Auch hier belasteten unter anderem die Zinsanstiege die Bewertungen.
Trotz der negativen Entwicklung im dritten Quartal ist die Performance seit Jahresbeginn für alle Portfoliovarianten von Savity Grow positiv.
Savity Classic, Green und Legends
Entwicklung der Savity Classic-, Green-, Legends-Portfolios
Savity Classic
Die Anleihenkomponente wurde im dritten Quartal 2023 insofern leicht adaptiert, als dass die Gewichtung der kurzläufigen Unternehmensanleihen etwas zu Lasten von Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten angehoben wurde. Unternehmensanleihen zeigten sich im Umfeld der weiterhin hohen Zinserwartungen robust, speziell im Vergleich zu Staatsanleihen. Die Betonung von Anleihen im kürzeren Laufzeitensegment sorgte auch für eine gewisse Stabilität, da diese weniger sensibel auf Erhöhungen der Zinslandschaft reagieren.
Qualitätstitel mit soliden Bilanzen und Dividendenpapieren, die sich durch eine gewisse Ertragskontinuität auszeichnen, bildeten ein Kerninvestment im Aktiensegment. Das Engagement im asiatischen Raum wurde aufgrund der enttäuschenden Wachstumszahlen der chinesischen Volkswirtschaft zurückgefahren und stattdessen in eine breitere Veranlagung in den Emerging Markets übertragen. Andere Schwellenländer wie Indien und Brasilien erscheinen relativ stabil und dürften durch die Inlandsnachfrage zusätzlich Auftrieb erhalten. Die Beteiligung an Infrastrukturunternehmen wurde im Laufe des Quartals ebenso beendet, diese zeigten speziell Ende des Quartals eine schwache Performance.
Savity Green
In den Savity Green-Portfolios werden sowohl im Anleihen- als auch im Aktiensegment weiterhin überwiegend Fonds eingesetzt, die Nachhaltigkeitskriterien in ihren Anlagezielen festgelegt haben.
Anleihenseitig wurden kurzläufige europäische Unternehmensanleihen etwas stärker betont. Diese zeigten sich im dritten Quartal relativ resilient gegenüber dem ansteigenden Zinsniveau.
In der Aktienkomponente wurden Beteiligungen an Infrastrukturunternehmen abgebaut, diese zeigten dann speziell Ende des Quartals eine schwache Performance. Die Kursentwicklung jener Investitionen, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, blieb im Beobachtungszeitraum hinter jener des breiten Marktes zurück. Grund hierfür waren vor allem Aktien aus dem Energiesektor, die aufgrund des gestiegenen Ölpreises profitierten, allerdings größtenteils aus dem investierbaren Universum von Savity Green ausgeschlossen sind. Andererseits kam der Bereich der Erneuerbaren Energien aufgrund der gestiegenen Zinsen unter Druck, einige unternehmensspezifische Nachrichten sorgten in diesem Sektor zudem für Verkaufsdruck.
Savity Legends
Die Anleihenkomponente wurde im dritten Quartal 2023 leicht adaptiert, indem die Gewichtung der kurzläufigen Unternehmensanleihen etwas angehoben wurde. Unternehmensanleihen zeigten sich im Umfeld der weiterhin hohen Zinserwartungen robust, speziell im Vergleich zu Staatsanleihen. Die Betonung von Anleihen im kürzeren Laufzeitensegment sorgte auch für eine gewisse Ertragsstabilität, da diese weniger sensibel auf Erhöhungen der Zinslandschaft reagieren.
Aktienseitig wurde schwerpunktmäßig weiterhin in Unternehmen mit solider Ausschüttungspolitik (Dividendenpapiere) und Qualitätsunternehmen mit soliden Bilanzen investiert. Das Engagement in China wurde aufgrund der enttäuschenden Wachstumszahlen zurückgefahren und stattdessen in eine breitere Veranlagung in den Emerging Markets übertragen. Andere Schwellenländer wie Indien, Indonesien und Brasilien erscheinen relativ stabil und dürften durch die Inlandsnachfrage zusätzlich Auftrieb erhalten. In der Aktienkomponente wurden Beteiligungen an Infrastrukturunternehmen abgebaut, diese zeigten speziell Ende des Quartals eine schwache Performance.
Ausblick
In Bezug auf die Aktienmärkte sind wir seit Ende des Sommers in einer abwartenden Haltung, denn die Märkte preisen immer noch ein „Soft-Landing-Szenario“ ein, in dem die Inflation weiter sinkt, ohne dass die erhöhte Zinslandschaft bzw. höhere Kreditkosten das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen. Wir glauben zwar, dass sich die Inflation verlangsamen wird, aber die Zentralbanken haben ihr Ziel, die Inflationsentwicklung und das Wirtschaftswachstum in Einklang zu bringen, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erreicht.
Die Renditen an den Anleihemärkten haben zuletzt neue Höchststände erreicht, da die Märkte weiterhin an der Annahme festhielten, dass es zu keinem größeren Einbruch der Konjunktur kommen wird. Allerdings steigt der Druck auf den US-Konsumenten, einem wichtigen Treiber des Wachstums. Auch die chinesische Konjunkturentwicklung, der Immobiliensektor und der unsichere wirtschaftliche Ausblick in Europa könnten dieses positive Szenario auf eine Probe stellen:
- Zu den Hauptaugenmerken in den kommenden Wochen zählen die nachlassende Widerstandsfähigkeit des US-Verbrauchers, der 70% des BIP ausmacht. Die Auswirkungen der Verschärfung der finanziellen Rahmenbedingungen, rückläufige Ersparnisse der Verbraucher und eine Abkühlung des Arbeitsmarktes könnten sich stärker auswirken als mit fiskalischen Impulsen entgegengewirkt werden kann.
- Der Inflationstrend wird sich verlangsamen, aber die höheren Energiepreise und die Produktionskosten in Europa könnten die Inflationserwartungen beeinflussen. Die letzte Phase des Inflationszyklus ist für die Zentralbanken schwieriger zu steuern ohne dabei eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums herbeizuführen. Wir bleiben bei unserer Prognose eines leichten Wirtschaftsabschwungs in den USA ab dem ersten Halbjahr 2024 und eines schleppenden Wachstums in Europa.
- Die Entwicklung in China ist entscheidend für das globale Wachstum. Die unterstützende Politik Chinas ändert nichts an unserer Einschätzung eines sich verlangsamenden Wachstums, das auch andere Schwellenländer betreffen würde.
- Die Beschäftigungs- und Inflationsdaten, die Sitzung der US-Notenbank im November und die Berichtssaison über das dritte Quartal werden wichtige potenzielle Katalysatoren sein, die den weiteren Verlauf an den Finanzmärkten bis zum Jahresende beeinflussen können.
Insgesamt bevorzugen wir weiterhin eine eher vorsichtige Positionierung und werden dann schrittweise Positionen aufbauen, sobald sich die Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung bestätigt. Im Blick behalten wir auch explizit die Laufzeitenpositionierung im Anleihenbereich und warten auf klare Anzeichen für eventuelle Zinssenkungen. Kurzfristig erscheinen kürzere Laufzeiten weiterhin attraktiv, auch aufgrund der geringeren Volatilität und der geringeren Zinsänderungsrisiken. In einem solchen Umfeld ist es weiterhin wichtig, einen gut diversifizierten Portfolioaufbau zu betreiben und sorgfältige Risiko- und Ertragsüberlegungen anzustellen.
Im aktuellen Umfeld könnten sich insbesondere gemischte Portfolios lohnen: Aufgrund der hohen Renditen sind Anleihen wieder attraktiv, zusätzlich zu den höheren laufenden Erträgen können Anleihen als Gegengewicht bei fallenden Aktienkursen dienen – sollte es etwa zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums kommen. Für sicherheitsbewusste Anleger, die von dem aktuell hohen Zinsniveau profitieren möchten, empfiehlt sich eine Anlage am Geldmarkt, etwa mit dem neuen Savity Zinshamster-Portfolio.
Weitere Informationen zur langfristigen Entwicklung unserer Portfolios finden Sie auf der Seite zur Wertentwicklung. Den Bericht zu Ihrer Geldanlage im dritten Quartal für Ihr individuelles Portfolio mit allen vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Informationen erhalten Sie wie gewohnt in den nächsten Tagen in Ihr Postfach.
Risikohinweis: Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investments zu. Insbesondere kann die Erhaltung des investierten Kapitals nicht garantiert werden; es gibt somit keine Gewähr dafür, dass der Wert des eingesetzten Kapitals bei einem Verkauf dem ursprünglich eingesetzten Kapital entspricht. Bitte beachten Sie hierzu unsere Risikohinweise.